Bevor Du Dich für ein Rennstreckentraining entscheidest, ist es wichtig, Deine persönlichen Ziele und Fähigkeiten zu berücksichtigen. Die Auswahl des passenden Motorrad-Fahrtrainings auf der Rennstrecke hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie Deinem Fahrkönnen, Deinen Vorlieben und Deinem Budget. Im Folgenden stellen wir Dir einige Punkte vor, die Dir dabei helfen, das ideale Rennstreckentraining auf dem Motorrad für Dich zu finden.
Es gibt viele spannende Renn- und Teststrecken, die Fahr- und Sicherheitstrainings möglich machen. Hierzulande sind es die Klassiker Nürburgring und Hockenheimring, die Motorsport Arena Oschersleben bei Magdeburg, der Sachsenring zwischen Chemnitz und Zwickau, die wunderschöne Teststrecke Bilster Berg östlich von Paderborn oder das variantenreiche Prüfzentrum Boxberg auf halber Strecke zwischen Würzburg und Heilbronn. Jenseits der Grenzen sind das legendäre Assen und die Grand-Prix-Strecke von Zandvoort in den Niederlanden eine Empfehlung sowie in Österreich der malerisch gelegene Salzburgring. Je weiter Du fährst, umso eher kannst Du noch einen kleinen Urlaub dranhängen.
Wo Du dann landest, hängt sicher auch vom Veranstalter Deiner Wahl ab und davon, welches Angebot Dich begeistert. Im Internet findest Du eine reiche Auswahl, von den großen Clubs wie z. B. ADAC bis zu professionellen Spezialanbietern.
In der Regel ist Dein eigenes Bike auch die Einsatzmaschine auf der Rennstrecke. Macht Sinn, denn Du willst ja gerade das Potential Deines Motorrads kennenlernen. Dazu sollte es technisch gesehen erstklassig in Form sein. Das betrifft etwa die Bremsbeläge, die noch genug Reserven haben sollten, aber auch die Reifen. Mit abgekauten Gummis kannst Du auf der Piste nichts lernen. Insofern empfiehlt sich ein solider Technik-Check vor der Anreise. Und übrigens: Auf den meisten Tracks gilt ein Limit für Lärm. Werden mehr als 98 dB an der Abgasanlage Deines Spaßgeräts gemessen, ist Feierabend, bevor es losgegangen ist.
Sobald Du Dich auf eine Rennstrecke begibst, steigen die Anforderungen an Deine persönliche Sicherheitsausstattung. Was konkret bedeutet: Integralhelm, Motorradhandschuhe und -stiefel sowie eine gutsitzende Lederkombi sind Grundvoraussetzung. Je nach Kurs solltest Du auch an den Rückenprotektor und eine Airbagweste denken. Logischerweise sind bei einem Schräglagentraining auch mal Ausrutscher drin und die professionellen Veranstalter machen bei dem Thema sowieso keine Kompromisse.
Die erfahrenen Veranstalter sind echte Kümmerer. Letzten Endes liegt es dann an Dir, ob ein Rundum-sorglos-Paket mit Hotel und eigener Box Dein Ding ist oder nicht. Was die Organisatoren auf jeden Fall übernehmen, ist das Thema Streckensicherheit. Notarzt und Sanitäter sind immer dabei. Dazu kommen verschiedene Serviceangebote, die auf das Erlebniskonto einzahlen: ein Zeitnahme-Service; ein Fotoservice für Aufnahmen, die Dich in Action zeigen; auch ein technischer Service, falls an Deiner Maschine was zu reparieren ist. Kostenlose Getränke (nichtalkoholisch, logo!) und Snacks sind meistens im Tarif dabei – ein paar Stunden auf dem Motorrad rumzuturnen, ist ja auch körperlich herausfordernd.
Abgesehen von einem aufregenden Tag, der einen Fensterplatz in Deinem Gedächtnis bekommt, hängt das natürlich von der Art des Trainings ab. Beim Sicherheitstraining mit Instruktor lernst Du vor allem Deine Maschine besser kennen, wie sie in verschiedenen Situationen reagiert, was z. B. echte Schräglage bedeutet und wie es sich für Dich anfühlt. Schon damit hebst Du Deine fahrerischen Fähigkeiten auf ein neues Niveau.
Die Fortgeschrittenen nutzen das freie Fahren auf der Strecke, um ihre fahrtechnischen Skills weiterzuentwickeln. Zum Beispiel die „Hanging-off“-Kurventechnik, die Du wirklich trainieren musst, was auch nur auf der Rennstrecke geht. Dann kannst Du Dich an Schräglagen herantasten, die sonst zum Exklusivprogramm der Rennfahrer gehören. So ab 30 Grad aufwärts. In diesem Umfeld zählen dann auch Theorie-Einheiten zum Lehrgang, mit Themen wie Fahrwerkseinstellungen, Reifenkunde oder der idealen Sitzposition. In jedem Fall bekommst Du ein sehr viel besseres Gefühl für schnelles und sicheres Fahren.
Das lässt sich nicht so pauschal sagen, da spielen einige Faktoren eine Rolle: die Dauer der Veranstaltung (ein Tag oder mehrere), die Unterbringung, ob Du ein fremdes Bike bewegst oder Dein eigenes etc. Rechne einfach mal mit ab 300 EUR pro Tag als Basis (ohne Hotel). Dazu kommt dann noch Dein Aufwand für die Anreise, die Vorbereitung der Maschine, vielleicht auch ein neues Paar Kniepads.
Das Einzige, was Dir wirklich unbezahlbar vorkommen wird, ist der Spaß, den Du an Deinem Track-Day haben wirst.